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Erst eine Erkrankung veranlasste den Umzug nach Bahlingen. Alleine kann sie das Haus nicht mehr verlassen, ist aber geistig noch sehr rege. Sie liest täglich die Badische Zeitung und löst auch das darin enthaltene Kreuzworträtsel. Viel Lob hat sie für Schwester Carmen von der Sozialstation, die jeden Vormittag bei der Morgentoilette hilft. Zum heutigen Fest werden auch die Enkelin und zwei Urenkel erwartet sowie eine Nichte aus Wolfsburg.
Margarete Rautenberg hat in ihrem Leben manchen Schicksalsschlag hinnehmen müssen. Geboren ist sie 1919 in Breslau in Schlesien. Die Familie zog fünf Jahre später ins ostpreußische Königsberg. Nach der Schule machte sie eine kaufmännische Ausbildung und lernte am Arbeitsplatz ihren Ehemann Kurt Rautenberg kennen, den sie 1945 in den letzen Kriegstagen heiratete.
In den Wirren der Flucht verlor die Jubilarin Mutter und Großmutter; nur die jüngere Schwester fand sie später wieder. Sie selbst kam mit ihrem Ehemann zunächst nach Dänemark, wobei sie großes Glück hatten, dass sie auf der später von einem russischen U-Boot versenkten Gustloff keinen Platz mehr bekamen. 1947 wurde die Tochter geboren, und 1949 kam die Familie nach Ringsheim, wo das Ehepaar zunächst in der Landwirtschaft beschäftigt war. Der Ehemann erhielt später einen Arbeitsplatz bei der Firma Biehler, ist aber schon 1968 verstorben. Margarete Rautenberg arbeitete damals einige Jahre noch bei der Firma Papst in Herbolzheim auf dem Büro, 1992 zog sie zur Tochter nach Emmendingen.
Sources:
- person, burial: Badische Zeitung
