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On Maier Bickart 1795-1865's side |
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EICHSTETTEN. Mit viel Liebe zu alten Materialien und Techniken sowie mit sehr viel Geduld und Ausdauer saniert und renoviert Christiane Möller ihr historisches Anwesen am Altweg. Das Gehöft, das auch Loch Beck’s genannt wird und früher mal eine jüdische Bäckerei beherbergte, steht unter Denkmalschutz und konnte im vergangenen Jahr am Tag des offenen Denkmals erstmals öffentlich besichtigt werden.
Mit einem freundlichen Lächeln empfängt Christiane Möller ihren Besuch. Gerade war sie noch dabei, in ihrem kleinen Innenhof Ziegel zu sortieren. 2004 hat sie das Anwesen übernommen, das seinerzeit ziemlich heruntergekommen war. "Meine Eltern hatten das Gehöft gekauft und wollten es sanieren. Sie haben dann aber wegen der hohen Kostenschätzung von ihrem Vorhaben Abstand genommen." Vor einem neuerlichen Verkauf wollte die 46-Jährige, die Volkskunde und Geschichte studiert hat, eigentlich nur im Anwesen auf- und ausräumen. "Da bin ich dann schwach geworden und habe mir gesagt: Ich saniere Loch Beck’s selbst. Mir war aber von vornherein klar, dass das nur in kleinen Schritten gehen kann."
Im oberen Haus, einer einzigen Baustelle und früher der Verkaufsladen, beginnt Christiane Möller ihre Führung. Auf einer Tafel sind die bisherigen Bauabschnitte in Bildern festgehalten, der Laden ist der dritte Abschnitt. Auch die Geschichte des Anwesens ist verzeichnet, zumindest soweit bekannt. Sie beginnt im Jahr 1852, als der Hutmacher Michael Danzeisen den Hof an Maier Bickart verkauft. Später übernimmt Sohn Seligman Bickart, der jüdischer Bäcker ist, das Anwesen. 1893 wiederum wird es von den Erben an den Bäcker Jakob Martin Schmidt verkauft. Fünf Jahre später erweitert dieser den Hof um einen Schopf und weiteren Wohnraum für seine Tochter, der auf die bestehende Remise aufgesetzt wird. 1989 kauften Maria und Jens-Peter Möller dann das mittlerweile stark sanierungsbedürftige Gehöft.
Etwas ganz Besonderes ist der große historische Backofen im Keller. Er hat mit 22 Zentimetern Höhe zwar nur eine kleine Öffnung, doch eine Tiefe von rund zweieinhalb Metern, also Platz genug für reichlich Brot und Backwaren. Und nach einer Reinigung und der Freilegung der Kaminzüge habe er sogar wieder funktioniert, freut sich Christiane Möller, die als junge Frau ein paar Jahre in einer Schreinerei gearbeitet hat und seinerzeit schon ihr Talent für handwerkliches Arbeiten entdeckt hatte. Viele Techniken hat sie sich seitdem selbst beigebracht. Heute ist das Werkeln am eigenen Anwesen ein guter Ausgleich zu ihrem Job im Coaching bei der Industrie- und Handelskammer.
Über einen kleinen Innenhof geht es im Anwesen in den zuerst ausgebauten früheren Anbau, nebst Scheune und einem kleinen Garten. Schon 2005 ist sie hier eingezogen. Unterm Dach finden sich ein kleines, helles Büro und darunter ein Schlaf- und Wohnbereich. Alles ist recht klein, die Treppen steil, die Wände schief und die Böden schräg. Der Wohnraum hat ein Gefälle zum ehemaligen Schweinestall hin, erläutert die Hausherrin. Der schicke Dielenboden war in den 70er-Jahren mit PVC überklebt worden. In unzähligen Wochen Arbeit hat sie den wertvollen Boden vom Plastik befreit.
Doch diese mühevolle Arbeit mache mit der Zeit auch gelassen, ist die Hausherrin überzeugt. Es sei ihr auch mal eine große Freude, einfach einen Sessel auf die Baustelle zu stellen und dort ein Buch zu lesen.
Das Gehöft, das auch "Loch Beck’s" genannt wird und früher einmal eine jüdische Bäckerei beherbergte, wird seit vielen Jahren von der Eigentümerin Christiane Möller mit viel Liebe zu alten Materialien und Techniken sowie reichlich Geduld und Ausdauer saniert und renoviert.
Zudem interessiert sich Christiane Möller sehr für die Geschichte des Anwesens. Leider sei ihr aus der Zeit vor 1856, als Seligmann Bickart die jüdische Bäckerei von seinem Vater übernommen habe, wenig bekannt. Erst danach ist die Historie verbrieft.
Der Begriff Dreiseithof ist für King auch zu hochtrabend. "Eichstetten ist schon lange besiedelt. Man wohnt traditionell eng beieinander. Und so ergibt sich die Hofform entlang der Straße fast von ganz allein." Ein Wohnhaus, Ställe, Scheunen und Funktionsgebäude rund um einen Innenhof – so entstehe der Dreiseithof fast automatisch auf den im Dorf üblichen Taschengrundstücken – wie bei "Loch Beck’s", denn auf der einen Seite begrenzt es der Altweg, auf der anderen Seite der Mühlbach, links und rechts gibt es Nachbargrundstücke. Zudem ist es mit 550 Quadratmetern Grundfläche verhältnismäßig klein. "Die Dorfbebauung fängt irgendwo mal an, entwickelt sich weiter aus den örtlichen Gegebenheiten und am Ende bekommt man eine gewachsene Struktur, in Eichstetten mit kleinen Höfen entlang zweier langer Hauptstraßen", sagt King.
Sources:
- person, marriage: OFB Eichstetten