Seligmann Bickart

  • 7 children

Parents

Marriages and children

Siblings

Half-siblings

On Maier Bickart 1795-1865's side

Ancestors

Herz Bickart ca 1725
Sara Bloch ca 1725






Isaak Bickart 1768-1844
Magdalena Bloch 1768-1852
x x
x x












Maier Bickart 1795-1865






Seligmann Bickart 1831-1885

Notes

1 - Ortsfamilienbuch Eichstetten

Bäcker. Grabstein.

2 - Badische Zeitung, 25.01.2020

2.1 - Ein Haus voller Geschichte(n)

Christiane Möller saniert seit Jahren das als Loch Beck’s bekannte Gebäude in Eichstetten, das sie eigentlich verkaufen wollte.

EICHSTETTEN. Mit viel Liebe zu alten Materialien und Techniken sowie mit sehr viel Geduld und Ausdauer saniert und renoviert Christiane Möller ihr historisches Anwesen am Altweg. Das Gehöft, das auch Loch Beck’s genannt wird und früher mal eine jüdische Bäckerei beherbergte, steht unter Denkmalschutz und konnte im vergangenen Jahr am Tag des offenen Denkmals erstmals öffentlich besichtigt werden.

Mit einem freundlichen Lächeln empfängt Christiane Möller ihren Besuch. Gerade war sie noch dabei, in ihrem kleinen Innenhof Ziegel zu sortieren. 2004 hat sie das Anwesen übernommen, das seinerzeit ziemlich heruntergekommen war. "Meine Eltern hatten das Gehöft gekauft und wollten es sanieren. Sie haben dann aber wegen der hohen Kostenschätzung von ihrem Vorhaben Abstand genommen." Vor einem neuerlichen Verkauf wollte die 46-Jährige, die Volkskunde und Geschichte studiert hat, eigentlich nur im Anwesen auf- und ausräumen. "Da bin ich dann schwach geworden und habe mir gesagt: Ich saniere Loch Beck’s selbst. Mir war aber von vornherein klar, dass das nur in kleinen Schritten gehen kann."

Im oberen Haus, einer einzigen Baustelle und früher der Verkaufsladen, beginnt Christiane Möller ihre Führung. Auf einer Tafel sind die bisherigen Bauabschnitte in Bildern festgehalten, der Laden ist der dritte Abschnitt. Auch die Geschichte des Anwesens ist verzeichnet, zumindest soweit bekannt. Sie beginnt im Jahr 1852, als der Hutmacher Michael Danzeisen den Hof an Maier Bickart verkauft. Später übernimmt Sohn Seligman Bickart, der jüdischer Bäcker ist, das Anwesen. 1893 wiederum wird es von den Erben an den Bäcker Jakob Martin Schmidt verkauft. Fünf Jahre später erweitert dieser den Hof um einen Schopf und weiteren Wohnraum für seine Tochter, der auf die bestehende Remise aufgesetzt wird. 1989 kauften Maria und Jens-Peter Möller dann das mittlerweile stark sanierungsbedürftige Gehöft.

2.1.1 - Alte Materialien werden neu genutzt
"Umbrüche" war das Thema am Tag des offenen Denkmals, erinnert sich Christiane Möller, die im ehemaligen Verkaufsladen auch Bilder von früher, einige historische Waren und alte Materialien zeigen und zu fast allem auch eine Geschichte erzählen kann. Auch die gut 120 Jahre alten Baupläne für den Um- und Erweiterungsbau sind noch gut erhalten. Bis Anfang der 1970er Jahre hatte Emma Schmidt an dieser Stelle den kleinen Laden geführt. Auch wenn die kleinen und verwinkelten Gebäude in ihrer ursprünglichen Form heute bei Weitem nicht mehr zeitgemäß sind und in vielen Punkten umgebaut und modernisiert werden müssen, möchte die Hausherrin möglichst viel von der historischen Substanz erhalten. Oder aber die alten Materialien und Werkstoffe neu nutzen. Zum Beispiel bearbeitet sie alte Türen, Giebel-Zierleisten oder Wandtäfer und nutzt sie an anderer Stelle neu. Die Lehmgefache aus dem Dachgeschoss hat Christiane Möller sorgsam ausgebaut, daraus entstehen in mühevoller Handarbeit Lehmsteine oder das Material hilft beim neuerlichen Verputzen der Wände. Die Bodenfliesen aus der alten Küche finden sich nun im Badezimmer wieder, der Kachelofen wurde mit alten Kacheln eines vorhandenen Ofens aus der Jugendstilzeit neu aufgesetzt.

Etwas ganz Besonderes ist der große historische Backofen im Keller. Er hat mit 22 Zentimetern Höhe zwar nur eine kleine Öffnung, doch eine Tiefe von rund zweieinhalb Metern, also Platz genug für reichlich Brot und Backwaren. Und nach einer Reinigung und der Freilegung der Kaminzüge habe er sogar wieder funktioniert, freut sich Christiane Möller, die als junge Frau ein paar Jahre in einer Schreinerei gearbeitet hat und seinerzeit schon ihr Talent für handwerkliches Arbeiten entdeckt hatte. Viele Techniken hat sie sich seitdem selbst beigebracht. Heute ist das Werkeln am eigenen Anwesen ein guter Ausgleich zu ihrem Job im Coaching bei der Industrie- und Handelskammer.

Über einen kleinen Innenhof geht es im Anwesen in den zuerst ausgebauten früheren Anbau, nebst Scheune und einem kleinen Garten. Schon 2005 ist sie hier eingezogen. Unterm Dach finden sich ein kleines, helles Büro und darunter ein Schlaf- und Wohnbereich. Alles ist recht klein, die Treppen steil, die Wände schief und die Böden schräg. Der Wohnraum hat ein Gefälle zum ehemaligen Schweinestall hin, erläutert die Hausherrin. Der schicke Dielenboden war in den 70er-Jahren mit PVC überklebt worden. In unzähligen Wochen Arbeit hat sie den wertvollen Boden vom Plastik befreit.

Doch diese mühevolle Arbeit mache mit der Zeit auch gelassen, ist die Hausherrin überzeugt. Es sei ihr auch mal eine große Freude, einfach einen Sessel auf die Baustelle zu stellen und dort ein Buch zu lesen.

3 - Badische Zeitung, 27.10.2021

3.1 - Christiane Möller saniert seit 16 Jahren einen alten Hof in Eichstetten

Ein alter Dreiseithof in Eichstetten steht dank des Engagements seiner Eigentümerin unter Schutz. Er hat eine lange Geschichte. Die ältesten erhaltenen Teile stammen aus den Jahren 1740/41.

Das Gehöft, das auch "Loch Beck’s" genannt wird und früher einmal eine jüdische Bäckerei beherbergte, wird seit vielen Jahren von der Eigentümerin Christiane Möller mit viel Liebe zu alten Materialien und Techniken sowie reichlich Geduld und Ausdauer saniert und renoviert.

3.1.1 - Möglichst viel der alten Bausubstanz soll erhalten bleiben
"Das Anwesen ist nicht der genialste Dreiseithof in der Region", betont Bauforscher und Denkmalexperte Stefan King. Der besondere historische Wert liege "in der Verbindung mit der Eigentümerin". Dafür hat der Gutachter auch eine Erklärung: Es gebe viele vergleichbare Anwesen in Dörfern der Rheinebene, manche seien sicher wertvoller, älter oder prächtiger. Doch häufig werde das historisch gewachsene Ensemble einfach abgerissen, und es würden neue Bauplätze daraus gemacht. "Hier aber ist es der erklärte Wille von Christiane Möller, so viel wie möglich von der alten Bausubstanz zu erhalten", sagt King. Beim "Loch Beck’s" gehe es um das Alltägliche, dem sonst wenig Bedeutung beigemessen werde. Zudem sei noch viel Historisches erhalten. "Das kann auch exemplarisch dafür stehen, wie man heute mit alten Hofstätten umgehen und sie erhalten kann", sagt King.

3.1.2 - Älteste Teile sind 1740 geschlagene Hölzer
Die ältesten bekannten Teile von "Loch Beck’s" sind nachweislich 1740 geschlagene Hölzer und eine Bruchsteinwand aus dem Jahr 1741. "Ich finde es spannend, dass das Anwesen immer gewachsen und an seine Nutzung angepasst wurde. Es steht mitten im alten Dorf und ist vermutlich eines der ältesten noch vorhandenen Gebäude im Ort", betont Eigentümerin Christiane Möller. Nach der Sanierung der Gebäude – zwei Wohnhäuser sind mittlerweile fertig – stehen nun die Scheune und der alte Backofen auf der Agenda.

Zudem interessiert sich Christiane Möller sehr für die Geschichte des Anwesens. Leider sei ihr aus der Zeit vor 1856, als Seligmann Bickart die jüdische Bäckerei von seinem Vater übernommen habe, wenig bekannt. Erst danach ist die Historie verbrieft.

3.1.3 - 2005 hat Christiane Möller mit der Sanierung begonnen
1896 hat der christliche Bäcker Jakob Schmidt das Anwesen gekauft und zwei Jahre später mit dem Bau des zweiten Wohnhauses begonnen. Älteren Eichstettern ist noch der Laden von Tochter Emma Schmidt ein Begriff, den sie im alten Gebäudeteil über der Bäckerei bis Anfang der 1970er-Jahre betrieben hat. Später verfiel das Anwesen, bis 2005 Christiane Möller mit der Sanierung begann. Der bereits entwidmete Denkmalschutz kam nun für die sogenannte Sachgesamtheit, also für die Gebäude als Einheit, zurück. Den neueren Teil bewohnt Möller selbst, der ehemalige Laden ist als Wohnhaus vermietet. Und die Eigentümerin stellt klar: "Man kann auch in einem Denkmal gut leben." Nächstes Ziel ist, den alten Backofen, der laut einem Fachbuch von 1843 dem Stand der damaligen Zeit entspricht und in der Substanz gut erhalten ist, bald wieder in Betrieb zu nehmen.

3.1.4 - Andere Voraussetzungen als im Hochschwarzwald
Das Typische eines Dreiseithofs in der Rheinebene erschließe sich am besten im Vergleich zu einem Schwarzwaldbauernhof, sagt King. Dieser sei groß und alleinstehend, fast alles finde sich unter einem Dach. In der Rheinebene sei die Landschaft kleinteiliger, das Klima milder, und die Böden seien besser. "Hier reicht im Gegensatz zum Schwarzwald weniger als ein Drittel der Fläche, um die gleiche Menge Vieh zu füttern. Der Boden ist zu schade, um Tiere einfach auf die Weide zu stellen. Hier wächst fast alles." Zudem gebe es eine lange Besiedlung mit vielen Erben und wechselndem Anbau auf kleinen Flächen, während der Schwarzwald erst durch Klöster besiedelt worden sei.

Der Begriff Dreiseithof ist für King auch zu hochtrabend. "Eichstetten ist schon lange besiedelt. Man wohnt traditionell eng beieinander. Und so ergibt sich die Hofform entlang der Straße fast von ganz allein." Ein Wohnhaus, Ställe, Scheunen und Funktionsgebäude rund um einen Innenhof – so entstehe der Dreiseithof fast automatisch auf den im Dorf üblichen Taschengrundstücken – wie bei "Loch Beck’s", denn auf der einen Seite begrenzt es der Altweg, auf der anderen Seite der Mühlbach, links und rechts gibt es Nachbargrundstücke. Zudem ist es mit 550 Quadratmetern Grundfläche verhältnismäßig klein. "Die Dorfbebauung fängt irgendwo mal an, entwickelt sich weiter aus den örtlichen Gegebenheiten und am Ende bekommt man eine gewachsene Struktur, in Eichstetten mit kleinen Höfen entlang zweier langer Hauptstraßen", sagt King.

Sources:
- person, marriage: OFB Eichstetten

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