Maier Bickart

  • 9 children / 2 marriages
  • 34 grandchildren

Parents

Marriages and children

Siblings

Ancestors

NN NN ca 1690






Herz Bickart ca 1725
Sara Bloch ca 1725






Isaak Bickart 1768-1844
Magdalena Bloch 1768-1852






Maier Bickart 1795-1865

Notes

1 - Ortsfamilienbuch Eichstetten

Handelsmann. Grabstein.

2 - Badische Zeitung, 25.01.2020

2.1 - Ein Haus voller Geschichte(n)

Christiane Möller saniert seit Jahren das als Loch Beck’s bekannte Gebäude in Eichstetten, das sie eigentlich verkaufen wollte.

EICHSTETTEN. Mit viel Liebe zu alten Materialien und Techniken sowie mit sehr viel Geduld und Ausdauer saniert und renoviert Christiane Möller ihr historisches Anwesen am Altweg. Das Gehöft, das auch Loch Beck’s genannt wird und früher mal eine jüdische Bäckerei beherbergte, steht unter Denkmalschutz und konnte im vergangenen Jahr am Tag des offenen Denkmals erstmals öffentlich besichtigt werden.

Mit einem freundlichen Lächeln empfängt Christiane Möller ihren Besuch. Gerade war sie noch dabei, in ihrem kleinen Innenhof Ziegel zu sortieren. 2004 hat sie das Anwesen übernommen, das seinerzeit ziemlich heruntergekommen war. "Meine Eltern hatten das Gehöft gekauft und wollten es sanieren. Sie haben dann aber wegen der hohen Kostenschätzung von ihrem Vorhaben Abstand genommen." Vor einem neuerlichen Verkauf wollte die 46-Jährige, die Volkskunde und Geschichte studiert hat, eigentlich nur im Anwesen auf- und ausräumen. "Da bin ich dann schwach geworden und habe mir gesagt: Ich saniere Loch Beck’s selbst. Mir war aber von vornherein klar, dass das nur in kleinen Schritten gehen kann."

Im oberen Haus, einer einzigen Baustelle und früher der Verkaufsladen, beginnt Christiane Möller ihre Führung. Auf einer Tafel sind die bisherigen Bauabschnitte in Bildern festgehalten, der Laden ist der dritte Abschnitt. Auch die Geschichte des Anwesens ist verzeichnet, zumindest soweit bekannt. Sie beginnt im Jahr 1852, als der Hutmacher Michael Danzeisen den Hof an Maier Bickart verkauft. Später übernimmt Sohn Seligman Bickart, der jüdischer Bäcker ist, das Anwesen. 1893 wiederum wird es von den Erben an den Bäcker Jakob Martin Schmidt verkauft. Fünf Jahre später erweitert dieser den Hof um einen Schopf und weiteren Wohnraum für seine Tochter, der auf die bestehende Remise aufgesetzt wird. 1989 kauften Maria und Jens-Peter Möller dann das mittlerweile stark sanierungsbedürftige Gehöft.

2.1.1 - Alte Materialien werden neu genutzt
"Umbrüche" war das Thema am Tag des offenen Denkmals, erinnert sich Christiane Möller, die im ehemaligen Verkaufsladen auch Bilder von früher, einige historische Waren und alte Materialien zeigen und zu fast allem auch eine Geschichte erzählen kann. Auch die gut 120 Jahre alten Baupläne für den Um- und Erweiterungsbau sind noch gut erhalten. Bis Anfang der 1970er Jahre hatte Emma Schmidt an dieser Stelle den kleinen Laden geführt. Auch wenn die kleinen und verwinkelten Gebäude in ihrer ursprünglichen Form heute bei Weitem nicht mehr zeitgemäß sind und in vielen Punkten umgebaut und modernisiert werden müssen, möchte die Hausherrin möglichst viel von der historischen Substanz erhalten. Oder aber die alten Materialien und Werkstoffe neu nutzen. Zum Beispiel bearbeitet sie alte Türen, Giebel-Zierleisten oder Wandtäfer und nutzt sie an anderer Stelle neu. Die Lehmgefache aus dem Dachgeschoss hat Christiane Möller sorgsam ausgebaut, daraus entstehen in mühevoller Handarbeit Lehmsteine oder das Material hilft beim neuerlichen Verputzen der Wände. Die Bodenfliesen aus der alten Küche finden sich nun im Badezimmer wieder, der Kachelofen wurde mit alten Kacheln eines vorhandenen Ofens aus der Jugendstilzeit neu aufgesetzt.

Etwas ganz Besonderes ist der große historische Backofen im Keller. Er hat mit 22 Zentimetern Höhe zwar nur eine kleine Öffnung, doch eine Tiefe von rund zweieinhalb Metern, also Platz genug für reichlich Brot und Backwaren. Und nach einer Reinigung und der Freilegung der Kaminzüge habe er sogar wieder funktioniert, freut sich Christiane Möller, die als junge Frau ein paar Jahre in einer Schreinerei gearbeitet hat und seinerzeit schon ihr Talent für handwerkliches Arbeiten entdeckt hatte. Viele Techniken hat sie sich seitdem selbst beigebracht. Heute ist das Werkeln am eigenen Anwesen ein guter Ausgleich zu ihrem Job im Coaching bei der Industrie- und Handelskammer.

Über einen kleinen Innenhof geht es im Anwesen in den zuerst ausgebauten früheren Anbau, nebst Scheune und einem kleinen Garten. Schon 2005 ist sie hier eingezogen. Unterm Dach finden sich ein kleines, helles Büro und darunter ein Schlaf- und Wohnbereich. Alles ist recht klein, die Treppen steil, die Wände schief und die Böden schräg. Der Wohnraum hat ein Gefälle zum ehemaligen Schweinestall hin, erläutert die Hausherrin. Der schicke Dielenboden war in den 70er-Jahren mit PVC überklebt worden. In unzähligen Wochen Arbeit hat sie den wertvollen Boden vom Plastik befreit.

Doch diese mühevolle Arbeit mache mit der Zeit auch gelassen, ist die Hausherrin überzeugt. Es sei ihr auch mal eine große Freude, einfach einen Sessel auf die Baustelle zu stellen und dort ein Buch zu lesen.

Sources:
- person, marriage 1, marriage 2: OFB Eichstetten

Note: Missing data can be supplemented and incorrect data corrected, please contact Geneee.